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Freitag, April 25th, 2008

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Diese Seite beantwortet die gängigsten Einsteigerfragen.

Web 2.0?

Was ist denn das „Web 2.0“?

Nachdem zirka gegen Ende des Jahres 2001 die große Internet-Blase geplatzt ist, hielt man das Internet für einen überschätzten Hype. Vor allem die Kapitalgeber und Firmen zogen sich zurück. Kein Wunder, haben sie doch dabei viel Geld verloren. Tatsächlich ist es – zumindest in Deutschland – nach wie vor so gut wie unmöglich Kapital für die Gründung eines Internet-basierten Unternehmens zu erhalten.
Die Realität aber ist, dass gerade in den letzten Jahren viele neue, spannende Internet-Projekte entstanden sind. Noch besser: Die geplatzte Internet-Blase trennte die Spreu vom Weizen und viele Internet-Unternehmungen sind mittlerweile profitabel beziehungsweise haben einen Aktienwert, der auf den Niveau von Anfang des Jahres 2001 oder sogar darüber liegt.
Tim O’Reilly prägte für diesen zweiten, von vielen unbemerkten Internet-Boom den Begriff “web 2.0?.

Aber web 2.0 ist noch mehr

Begriffe wie RSS, Atom, Trackback, Social Bookmarking, iPod und Podcasting, AJAX, Blogosphäre und Google-Maps sind nur einige der Buzzwords (Schlagwörter), die zusammen für web 2.0 stehen.
Letztendlich geht es dabei vor allem um eines: Nicht mehr die Programme auf dem PC zählen, das Internet selbst wird die Anwendung. Allenthalben wird schon Google als größte Bedrohung für Microsoft gesehen. Zu recht! Die Zeiten der lokalen Datenhaltung gehen zu Ende. Mobilität ist das Stichwort, die Inhalte liegen im Netz. Wer es darauf anlegt, hat jetzt schon per Handy vollen Zugriff auf das Web – Kann Nachrichten lesen, Musik herunterladen oder Videos ansehen. Es ist nicht mehr wichtig wo man ist, man braucht lediglich Zugang zum Internet. Egal ob per Kabel (WLAN) oder Funk (UMTS) Daten und Contents sind immer und überall verfügbar.

Was ist mit dem deutschen web 2.0?

Bei all der ganzen Euphorie darf man eines nicht vergessen: In Deutschland schaut es noch mau aus mit web 2.0. Die meisten Angebote entstehen in den USA und sind dementsprechend auf den amerikanischen beziehungsweise englischsprachigen Markt ausgerichtet. In Deutschland werden innovative Internet-Entrepreneure dagegen, wenn es sie überhaupt gibt, von den Kapitalgebern kurz gehalten. Doch die Anwender wollen die neuen Angebote haben.
Es wird Zeit, dass Deutschlands Internet-Industrie die Zeichen der Zeit erkennt!
Schon haben die die großen Internetkonzerne das Potential des neuen Webs entdeckt und greifen zu. Flickr beispielsweise wurde schon vor geraumer Zeit von Yahoo! gekauft, der führende Blog-Anbieter Blogger gehört zu Google. Und ebay hat sich den innovativen Internet-Telefonie- und Messaging-Dienst Skype. einverleibt. Alles international operierende Konzerne, die ihre Dienste auch schon in Deutschland anbieten.

Quo vadis web 2.0?

Noch stehen wir am Anfang der Entwicklung. Was am Ende entstehen wird, ist sicherlich etwas tolles und revolutionäres. Aber es gilt auch, nicht die Augen zu verschließen vor den Konsequenzen und Gefahren. Denn noch mehr als schon jetzt werden Informationen, auch und besonders über einen selbst, von jedem immer und überall recherchierbar und abrufbar sein. Wer es darauf anlegt, kann Bewegungs-, Konsum- und Vorlieben-Profile aus den im Netz verfügbaren Daten in Zukunft noch detaillierter zusammenstellen. Immer mehr Wissen, bis in die Intimsphäre der Nutzer hinein, wird auf Servern rund um die Welt gelagert sein. Die Gefahren sind offensichtlich.
Ein anderer Aspekt ist, dass die meisten der web-2.0-Sites darauf basieren den Content der User auszuschlachten. Das ist grundsätzlich in Ordnung, wenn der User wiederum dafür etwas bekommt und sei es nur ein wenig Spaß und Unterhaltung. Kritisch wird die Sache, wenn plötzlich riesige, international operierende Kommunikationskonzerne einsteigen und die Content-Verwertung auf die Spitze treiben. So darf man durchaus hinterfragen, ob es richtig ist, dass Suchmaschinenbetreiber über ihre web-2.0-Angebote an detaillierte Nutzer-Daten und Konsum-Profile gelangen, die sie wiederum an anderer Stelle für die Gewinnoptimierung nutzen.

Quelle:
blog.eaar.de

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