Initiative zur Legalisierung gefälschter Adobe-Software

Dienstag, Juli 22nd, 2008

„Legalize it“ nennt sich eine Adobe-Initiative, die gutgläubig gefälschte Software erworben haben. Das betrifft vor allem Anwender in der Druck- und Medienindustrie, die Hauptzielgruppe der Anwendungen sind.
Besitzer gefälschter Photoshop-, Illustrator- oder InDesign-Versionen können diese zur jeweils aktuellen legalen Vollversion upgraden, indem sie sich zunächst an das Customer Information Center (cic@adobe.de) wenden. Wer dann die illegale Software sowie sämtliche dazugehörenden Upgrades und Kaufnachweise an Adobe sendet, erhält eine Auskunft über die Konditionen des Upgrades; Investitionen des Kunden sollen dabei berücksichtigt werden. „Legalize it“ läuft bis zur Release der nächsten Creative Suite.
Adobe hat sich mit der Aktion über drei Jahre Zeit gelassen, nachdem diese Problematik bekannt wurde. Laut Firmensprecher Alexander Hopstein sei man auch gegen zahlreiche einschlägige eBay-Shops und deren Betreiber erfolgreich vorgegangen. Mitte des Jahres 2005 hatte ein großer Adobe-Handelspartner mit umfangreichen Testkäufen den Nachweis erbracht, dass so gut wie alle in eBay-Auktionen angebotenen Photoshop-OEM-Versionen gefälscht seien. Diese wurden häufig im Bundle mit einem legalen Original-Adobe-Update auf die damals aktuelle Version CS oder CS2 verkauft.
Bis dato konnte man bei Adobe lediglich überprüfen lassen, ob es sich um eine tatsächlich vergebene Seriennummer handelt. Im April dieses Jahres begann Adobe schließlich mit einem Testlauf der „Legalize it“-Initiative: Der Hersteller kontaktierte Kunden, deren Software sich bereits bei der Überprüfung als gefälscht herausgestellt hatte. Laut Hopstein haben sich bislang mehrere hundert Kunden auf das Tauschgeschäft eingelassen. Für die “Legalisierung” rechnet Adobe den Marktpreis für das gefälschte Basisprodukt plus den Preis des in der Regel legalen Upgrades an. Die Differenz zum Preis der aktuellen Version muss der legalisierungswillige Kunde selbst aufbringen – Adobe gewährt darauf noch einen Rabatt von 25 Prozent.
Der Deal wird all denjenigen verweigert, die nicht bereit sind, die geforderten Rechnungen und Software herauszugeben, ferner Händlern sowie Kunden, die sich von Trivialfälschungen haben täuschen lassen. Auch beim Verdacht der kommerziellen Ausnutzung des Programms behält sich Adobe vor, den Umtausch auszuschließen.

Quelle: www.adobe.de

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