Steinpapier – ist gar kein Papier?

Freitag, Januar 19th, 2018

Steinpapier ist tatsächlich kein übliches, auf pflanzlicher Basis hergestelltes Papier. Es ist ein Stoff, der aus ca. 80 % Kalksteinmehl und ca. 20 % ungiftigem Polyethylen hergestellt wird. Calciumcarbonat (Kalkstein) ist das fünfthäufigste Element unserer Erde, es wird aus Steinbrüchen und aus Abfällen der Bauindustrie gewonnen und später in vielen Durchgängen zu sehr feinem Staub zermahlen. Das Polyethylen dient als Bindemittel und gibt dem papierähnlichen Material seine Festigkeit. Dieser thermoplastische Bio-Kunststoff kann zum Beispiel aus Zuckerrohrabfällen gewonnen werden. Aus der Mischung der beiden Grundstoffe werden Granulat und letztendlich Pellets gewonnen, aus denen das Material unter hohem Druck in der gewünschten Stärke und Breite in papier-ähnliche Materialbahnen fabriziert wird. Im gesamten Herstellungsprozess werden nur winzige Mengen Energie benötigt und es wird kaum Kohlendioxid freigesetzt, weshalb der Vorgang gegenüber der Herstellung von traditionellem Papier als sehr umweltfreundlich gilt.


Für das „rich mineral paper“ muss im Gegensatz zu Papieren aus Zellstoff kein einziger Baum gefällt und kein Tropfen Wasser verbraucht werden. Bleichmittel oder Säuren werden ebenfalls nicht benutzt und daher ist es sogar für Lebensmittel zertifiziert. Der Stoff entspricht dabei dem Cradle-to-Cradle-Prinzip (von der Wiege zur Wiege), das heißt das Produkt wird aus Materialien hergestellt, die bereits bestehen und auch bei der Entsorgung entsteht kein schädlicher Abfall. Es verfällt nach mehreren Monaten unter direkter Sonneneinstrahlung einfach zu Staub. Wem diese Prozedur zu lange dauert, der kann es auch mit sauberer Flamme ohne giftige Gase zu erzeugen verbrennen. Wer es zu Hause nicht mehr benötigt, sollte es auf jeden Fall im gelben Sack, statt in der blauen Tonne entsorgen.

Auf den ersten Blick gibt es optisch kaum einen Unterschied zwischen traditionellem Papier und dem sogenannten Rockpaper, beim genaueren Hinsehen wird jedoch klar, dass das Papier aus Stein einige Vorteile bietet.

  • Steinpapier ist öl- und wasserabweisend. Verschütteter Kaffee weicht das Papier nicht auf, sondern kann einfach wieder unter fließendem Wasser abgespült werden. Es kann sogar nach mehreren Tagen im Wasserbad noch getrocknet und weiterverwendet werden.
  • Steinpapier ist reißfest, robust, zäh und belastbar wie ein Kunststoff, lässt sich aber trotzdem kinderleicht schneiden wie Papier.
  • Steinpapier ist in jedem Zustand, egal ob trocken oder nass, problemlos beschreibbar. Die glatte, nicht körnige Oberfläche lässt den Stift ganz leicht über das Blatt gleiten.
  • Steinpapier ist faserfrei, weshalb beim Druck keine Farbe absorbiert wird. Dadurch ist weniger Farbeinsatz nötig und die Druckbilder werden kontrastreicher. Es ist hervorragend für Offset-, Digital- und UV-Druck geeignet.
  • Steinpapier ist schwer entflammbar, hält Temperaturen bis -40 Grad aus und beginnt sich erst ab 65 Grad Celsius leicht zu verformen.

Steinpapier ist daher ideal für den Outdoor-Einsatz, besonders in kühlen, nassen Regionen geeignet. Wir empfehlen es besonders für Speisekarten, Etiketten, Plakate, Landkarten und häufig genutzte Kataloge. Natürlich kann es aber auch für jedes andere Druckprodukt genutzt werden.

Quellen: http://www.rockpaper.de/http://c2c-ev.de/

    Dana Lürken schreibt:

    Januar 30th, 2018

    Das klingt sehr interessant! Kann man Muster von diesem Papier erhalten?

    DRUCKHELDEN TEAM schreibt:

    Januar 31st, 2018

    Hallo Frau Lürken,

    vielen Dank für Ihr Interesse!
    Gerne können Sie uns Ihre Kontaktdaten per Mail an die info@druckhelden.de zukommen lassen, wir werden Ihnen in Kürze das gewünschte Steinpapiermuster zusenden.

    Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
    Ihre DRUCKHELDEN

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